Zyklop
Ausstellung Abraum
Bauhütte Zollverein / IBA Emscher Park
Zeche Zollverein, Essen
1994
Am Ende des Ganges, der an den ehemaligen Traforäumen vorbeiführt, ist ein tiefes durchdringendes Brummen zu hören. Die großen Stahltüren des letzten der insgesamt vier ehemaligen Traforäume sind nur leicht geöffnet. Man kann in den dunklen, mit Kohlenstaub bedeckten Raum hineinsehen und kann dort die vermeintliche Quelle des Brummens ausmachen: ein leuchtendes flimmerndes ei-ähnliches Gebilde.
Aufgrund der morbiden Umgebung und des wegen des Kohlenstaubs zunehmend weichen Untergrundes nähert sich der Besucher nur langsam. Dabei erkennt er, daß er nicht auf ein Objekt schaut, sondern in ein Objekt hinein. Im Zentrum des dunklen Raumes angekommen, ist der Betrachter sozusagen Auge in Auge mit dem Zyklopen und es bietet sich ihm nach oben ein Blick in ein sphärisches, panoramatisches Bild. Dessen „Netzhaut“ besteht aus zahllosen Knotenpunkten und Verbindungslinien, deren Verknüpfungen sich sehr schnell und fortlaufend zu lösen und gleichzeitig neu zu bilden scheinen.